Aktuell in Langballig



Aktuell

in Langballig: Kommunalwahl 2023

Unser Programm in der laufenden Legislatur


Die Themen:


  • bauliche Ortsentwicklung und Verkehrsführung (Stichwort: Radwege)
  • zukunftsfähige, bezahlbare Energie- und Nahversorgung
  • gemeindliche Begegnung
  • bewusst respektvoller und sozialverträglicher Umgang mit Umwelt und Natur
  • Unterstützung der Segelsportler / Hafenentwicklung



Unsere Positionen:


-> bauliche Ortsentwicklung und Verkehrsführung (Stichwort: Radwege):

Wir setzen uns - auch auf Kreisebene - dafür ein, dass die Verkehrswege in Langballig für Radfahrer sicherer werden.

Wir selbst sind viel mit dem Fahrrad unterwegs und oft verunsichert: Wo dürfen wir fahren, wo nicht? Wie und wo können wir die Straße sicher überqueren und warum gibt es hier eigentlich keinen durchgängigen, sicheren Radweg?


Ganz besonders wichtig ist uns die Schulweg-Sicherheit: Kinder, die von der Schule bis hoch zur Station L. oder Richtung Edeka / Lücke fahren müssen, haben es mit einem abgeschnittenen Fahrradweg und einer unübersichtlichen Verkehrsführung zu tun.  Ein durchgängiger Radweg und eine markierte, gesicherte Querung können Abhilfe schaffen. Wir setzen uns deshalb für die Einrichtung einer Tempo-30-Zone und einen Zebrastreifen vor dem Heizwerk ein. Möglich wäre überdies im Bürger-Dialog über die Einrichtung einer Begegnungszone im Bereich EDEKA bis zur Seniorenwohnanlage nachzudenken.


Wichtig ist auch die Entschärfung der Querung  am Eduard-Erdmann-Weg / Langballigauer Straße. Hier brausen viele Radfahrer den Berg hinab. Autofahrer, die in die Querung einfahren, können die Radler erst sehen, wenn die Fahrzeugfront schon auf den Radweg ragt. Ein Warnschild kann auf die Gefahrenquelle hinweisen.

Überdies setzen wir uns – auch aus Lärmschutzgründen – für die Einrichtung einer Tempo-50-Zone  auf Höhe der Bebauung zwischen Langballig und Langballigau ein.

Die Tempo-Begrenzung würde auch die Gefahrensituation beim Abbiegen ins Hafengebiet entschärfen.


Ein wichtiges Thema, das uns künftig begleiten wird, ist die bauliche Entwicklung.

Für uns ist klar: Bebauungsplan und Bebauung in Langballig ist Sache der Menschen, die hier wohnen. Die Gemeindevertretung handelt dementsprechend als gewählte Interessenvertretung. Wir SPD-Vertreter stehen dabei für den Verzicht auf den Einsatz von fossilen Energien und den Einsatz nachhaltiger Energiequellen – immer mit Blick auf das, was sozial verträglich und wirtschaftlich leistbar ist.


Wer in Langballig wohnt, soll es sich auch künftig leisten können, hier zu leben. Wir wollen den Ort so erhalten, dass Menschen hier generationsübergreifend gut leben und sich begegnen können. Ja, dazu gehört auch, über genossenschaftlichen Wohnungsbau nachzudenken. Aus unserer Sicht ist genossenschaftlicher Wohnungsbau die beste Art, das Heft des Handelns und der Finanzierung selbst in der Hand zu behalten.



-> zukunftsfähige, bezahlbare Energie- und Nahversorgung:

Bevor in Langballig neu gebaut wird, sollte aus unserer Sicht geklärt sein:

Welche und wieviele Menschen werden künftig in Langballig wohnen? Für wen gestalten wir die neuen Wohn- und Begegnungsräume?

Haben wir Raum für neue Gewerbe / Dienstleister?

Sind Verwaltung, Einkaufsmöglichkeiten und medizinische Versorgung auf die neuen Nachbarn eingestellt?

Welche Energiequellen stehen nachhaltig, zukunftsfähig und bezahlbar zur Verfügung?

Welche finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für die Gemeinde oder spezielle Interessen-Zusammenschlüsse wie z.B. Solarkraft-Initiativen?

Selbstverständlich nehmen wir dabei die aktuellen gesetzlichen Vorgaben, aber auch die absehbare Entwicklung der Rechtslage in den Blick.

Dies gilt auch und besonders für das Heizkraftwerk und dessen künftigen Einsatz.


Jedes Bauvorhaben setzt eine sorgfältige Planung mit Machbarkeitsstudien und Interessenabwägung voraus.

Die Zusammenarbeit mit Investoren schließen wir aus, wenn wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen.

Als politische Vertreter haben wir die Verantwortung, Langballig lebendig, bezahlbar und naturnah zu erhalten und vor wirtschaftlichen Begehrlichkeiten und überbordenden touristischen Interessen zu bewahren.



-> gemeindliche Begegnung:

Mit der AuLa hat Langballig sich in den vergangenen Jahren einen tollen Veranstaltungsort geschaffen. Der Verein AuLa kulturell stellt hier ordentlich was auf die Beine. Es gibt so viele Angebote – von Konzerten über Lesungen, Sport und Tanz. Das ist super!


Aber wir erleben auch, dass Raum für Begegnungen fehlt. Sichtbar wurde dies, als die Senioren-Beiratsvorsitzende Astrid Schulz ein ums andere Mal in der Gemeindevertretung um Hilfe bat, weil es keinen Raum für die Treffen der Seniorinnen und Senioren gab.


Wenn wir künftig in Langbalig neu bauen – zum Beispiel für die Feuerwehr  – werden wir uns dafür einsetzen, dass Plätze und Räume für gemeindliche Begegnungen geschaffen werden, die flexibel nutzbar sind, sei es für Hilfsaktionen (z.B. Kleidersammlungen, Anlaufstelle, Wärmestube...) oder für Treffen, Diskussionsrunden, Begegnungsangebote für bestimmte Zielgruppen wie Senioren, Jugendliche, Selbsthilfegruppen, etc. - oder ganz bewusst gruppenübergreifende Angebote und für Bürgerdialoge.



-> bewusst respektvoller und sozialveträglicher Umgang mit Umwelt und Natur:

Mit dem Autal und dem Bauernwald haben wir zwei große Naturschutzgebiete in Langballig.

Und wir sind sehr froh, dass viele private Eigentümer von Wanderwegen es möglich machen, dass wir die Natur dort erleben können.

Möglicherweise verspielen wir diesen Schatz aber gerade, weil sie mit dem Streit um die Verkehrssicherungspflicht verstärkt Pflichten und Kosten haben, auf die sie sicherlich verzichten können: 

Insbesondere vor dem Hintergrund des Eschensterbens tritt die Pflicht, die Wege sicher zu erhalten mehr und mehr in den Vordergrund.

Diese gesetzliche "Verkehrssicherungspflicht" – also die Pflicht, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um Schäden zu verhindern – trifft denjenigen, der die Gefahrenquelle schafft oder unterhält. Auf den ersten Blick ist das der Eigentümer des Weges. Doch liegt es im Interesse der Gemeinde, auch die privaten Wanderwege sicher nutzen zu können.


Aus unserer Sicht sollten wir als Gemeinde deshalb künftig alle Eigentümer, die Wanderwege zur Verfügung stellen, bestmöglich bei allen Arbeiten zur sorgfältigen Verkehrssicherung unterstützen.


Wenn Du mehr über unsere Naturschutzgebiete wissen möchtest, bist Du herzlich eingeladen an einer Führung des Naturschutzvereins im Amt Langballig mit Klaus-Dieter Schmidt teilzunehmen: Los geht es am Sonnabend, 13. Mai, um 15 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz am Campingplatz Westerholz an der K 97, Dauer: ca. 2 Stunden.


Als SPD Langballig unterstützen wir die Arbeit des Naturschutzvereins, der u.a. Obstbäume an den Straßen und Wegen der Gemeinde pflanzt,  ein "Wohnraum-Hilfsprogramm" für Vögel, Fledermäuse und Insekten aufgelegt hat und regelmäßige Führungen und Informationsveranstaltungen anbietet.



-> Unterstützung der Segel-Sportler / Hafenentwicklung:

Unseren Segler-Hafen zu erhalten, die Segel-Sportler zu unterstützen und das Hafengebiet lebendig zu gestalten, ist uns wichtig.

In Langballigau treffen verschiedene Interessen aufeinander:

Naturschutz, Gastronomie, Tourismus und Schifffahrt – und gemeindliche, wirtschaftliche Interessen.


Langballigau ist in vielerlei Hinsicht und für viele Menschen der Region und Urlauber von überallher "Highlight" und "Hotspot".

Das können wir doch mal ganz selbstbewusst und ausnahmsweise auf Englisch so feststellen. 


Wir meinen, das wir uns für die künftige Entwicklung dieses Schmuckstücks einen ständigen Runden Tisch leisten sollten.

Spätestens die Diskussionen um die Verschlickung des Sportlerhafens und die Parkplatz-Situation haben gezeigt, wie wichtig ein ständiger Austausch zwischen allen Beteiligten und politischen Vertretern ist.



Oktober 2022

Unser Vorstand verjüngt sich: Herzlichen Glückwunsch Merrick Holz!

Der 20-jährige Student übernimmt den Ortsvorsitz von Anette Schnoor

Die wichtigste Veränderung im Vorstand fiel einstimmig:

Am Montag , 31. Oktober, wählten die Mitglieder des SPD Ortsvereins auf ihrer Hauptversammlung Merrick Holz zum ersten Vorsitzenden. Anette Schnoor übergab das Amt gern und freute sich über die gelungen Verjüngung im Ortsverein.

Als Schriftführerin wird sie dem Vorstand weiter angehören und mitarbeiten.

Ansonsten arbeitet der Vorstand in unveränderter Besetzung weiter. Auch in den kommenden Jahren liegt uns eine am Gemeinwohl orientierte nachhaltige Wohnungswirtschaft  am Herzen, genau so wie die Verbesserung der Verkehrsführung für Radfahrer.


April / Mai 2022

Langballigau: Hafen und Segelsport bedroht 

Landtagskandidat Heiko Frost signalisiert Unterstützung für besorgte Segelsportler

Heiko Frost, Landtagskandidat der SPD, hat auf seiner Wahlkreis-Tour Station auch beim Yacht Club in Langballigau gemacht. Dort sprach er mit dem Ersten Vorsitzenden Michael Krüger und seinem Vorstandskollegen Jochen Kunze über ihre Sorge um den Fortbestand des Hafens und damit auch des seit 1965 bestehenden Yacht Clubs, der mit seinem Regatta- und Fahrtensegeln und einer ausgezeichneten Jugendarbeit ortsprägend ist.

 

Es ist ein seit Jahrzehnten ungelöstes Problem, das für die Segler und Hafennutzer zunehmend zur Existenzbedrohung werden kann: die Verschlickung des Hafens durch Einträge aus der Langballigau. Dort, wo die Au ins Hafenbecken mündet, sorgt der stete Eintrag von Sedimenten für zunehmend flaches Wasser im etwa 2,5 Meter tiefen Hafenbecken. Alle drei bis sechs Jahre wurde dort bisher ausgebaggert, um die Nutzbarkeit für Segelboote, Fischer, Lotse und Seenotretter zu erhalten.

 

Langfristig sei das aber zunehmend schwieriger, informierte ein besorgter Michael Krüger Heiko Frost auf dessen Fragen. Und: Es bestehe die Gefahr, dass der Schlick nicht mehr in der Geltinger Bucht nahe der dänischen Seegrenze abgelagert werden kann. „Wenn überhaupt noch eine Genehmigung erteilt würde, müsste der Schlick vom Hafenbetreiber zur Kieler Förde gebracht werden und das ist mit Blick auf mehrere Schuten Baggergut wirtschaftlich für niemanden darstellbar.“


Nur für die nächsten etwa zehn Jahre sei das Baggern wohl noch gesichert. Deshalb sei es wichtig, die verbleibende Zeit zu nutzen, um wirksame und nachhaltige Lösungen zu finden – die vermutlich einen längeren Vorlauf benötigen. „Sie müssen greifen, bevor das Leben im Hafen stirbt.“

 

Die Segelsportler hoffen darauf, mit den Beteiligten aus Politik, Verwaltung und Naturschutz ins Gespräch zu kommen, um zeitnah den Sedimenteintrag aus der Langballigau nachhaltig zu reduzieren.

 

 "Wir können uns den Bau von weiteren Sandfängen vorstellen. Vielleicht wäre es möglich, die Au vor Sandeinträgen aus der Landwirtschaft durch Blühstreifen zu schützen“, sagte Krüger. Denkbar sei auch eine Veränderung oder Verlegung der Au zurück zum ursprünglichen Verlauf.

Heiko Frost (li) im Gespräch  YCL-Vorsitzender Michael Krüger im Hafen von Langballigau  /Foto: Schnoor

„Oder es gibt eine ganz andere Lösung, an die wir noch nicht gedacht haben.“ Wichtig sei aber, dass das Problem in seiner aktuellen Dimension erkannt und mit allen Beteiligten besprochen werde. Denn: „In zehn Jahren wird es zu spät sein.“


SPD-Kandidat Heiko Frost versprach seinerseits, dass er nach der Wahl – unabhängig vom Ergebnis –  zeitnah zu einer Diskussionsrunde mit verschiedenen Beteiligten und Experten einladen werde, um Gespräche in Gang zu bringen und mögliche Lösungen auszuloten.

 

Der Hafen in Langballigau steht im Eigentum des Kreises Schleswig-Flensburg und befindet sich durch Erbpacht bis zum Jahre 2041 im Besitz der Gemeinde. Er dient auch als Lotsen- und Nothafen. Die DgzRS hat hier ihren Rettungskreuzer Werner Kuntze stationiert.


SPD-Flyer zum Bürgerentscheid

Wie geht es weiter in Norderlück?


Am 6. Februar 2022 haben die Langballigerinnen und Langballiger über die Norderlück-Planung abgestimmt.

Eine deutliche Mehrheit hat sich dabei gegen den Aufstellungsbeschluss und die bestehende Planung ausgesprochen.

(Dazu die Berichterstattung im Flensburger Tageblatt am 8. Februar 2022 hier)

(Unser Leserbrief  dazu, am 14. Februar im Tageblatt veröffentlicht hier)


Wir sagen "Vielen Dank" an alle Bürgerinnen und Bürger, die sich an der Abstimmung zum Bürgerentscheid beteiligt haben. Demokratie lebt von Beteiligung!

Lasst uns nun gemeinsam daran arbeiten, unser Dorf in einem demokratischen und transparenten Prozess weiter zu entwickeln.


Wie geht es jetzt weiter?


Als SPD in Langballig stehen wir für eine am Amtsentwicklungsplan und am Gemeinwohl orientierte nachhaltige Dorfentwicklung.

Im September 2021 hatte Anette Schnoor als unsere neu gewählte Ortsvorsitzende die gemeinsam formulierten Ziele als Richtschnur unseres kommunalpolitischen Handelns der SPD formuliert:


> eine planvolle Weiterentwicklung des Ortes mit vielfältigem Wohnraum, auch Raum für Gewerbetreibende und Dienstleister

> die nachhaltige Weiterentwicklung der Energieversorgung und sozialen Infrastruktur

> die Veränderung der Verkehrs- und Wegeführung insbesondere zwischen Langballigau und Nordstraße, um bestehende Gefahren zu minimieren.


"Wenn wir gut in die Zukunft gehen wollen, müssen wir jetzt vorausschauend und planvoll handeln – alle gemeinsam auch unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger außerhalb der politischen Gremien. Ansonsten werden wir zuschauen, wie fremde Investoren Langballig zur Gewinnmaximierung nutzen.“

Wir stehen unseren formulierten Zielen entsprechend für ein Baugebiet Norderlück, in dem vielfältiger Wohnraum mit bezahlbaren Angeboten für Menschen aller Generationen entsteht und das Begegnungsflächen zur Dorfentwicklung bietet. Uns ist wichtig, dass Verwaltung, Infrastruktur und die Versorgungsfunktion Langballigs mit der Bebauung planvoll mitwachsen können.


Noch ist allerdings unklar, ob es in Norderlück weitergehen kann. Viel hängt davon ab, ob der Eigentümer der Fläche bereit ist, sie an die Gemeinde zu verkaufen, nachdem eine  Privatisierung durch den Bürgerentscheid gescheitert ist.

Wenn die Gemeinde die Fläche kaufen und im Sinne einer nachhaltigen Dorfentwicklung selbst gestalten kann,  haben wir alle die Gelegenheit, gemeinsam und in einem demokratisch vielfältigen Prozess unser Dorf weiterzuentwickeln.


Wir setzen uns für einen solchen gemeinsamen Prozess ein, der z.B. Antworten auf die Frage gibt, wie ein Baugebiet entstehen kann, das den Vorgaben im Amtsentwicklungsplan entspricht.  


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Rückschau auf das Bürgerbegehren:


Der ehemalige CDU-Gemeindevertreter Nikolaus Asmussen und seine Mitstreiter machten sich die Mühe, ein Bürgerbegehren zu starten. 

Ihren Standpunkt zum Nachlesen findest Du hier.


Den Standpunkt, den Bürgermeister Kurt Brodersen in der Gemeindevertretung im November für die Gemeindevertreter verlesen hat, findest Du hier.

Dazu ist allerdings zu sagen, dass Christian Schümann als unser Gemeindevertreter von der SPD keine Kenntnis von diesem Schreiben hatte und krankheitsbedingt der Sitzung fernbleiben musste. Insofern ist unklar, ob die Erklärung tatsächlich im Namen aller Gemeindevertreter abgegeben wurde.


Auch Investor Koch/Impeko hat seinen Standpunkt in einer Postwurfsendung schriftlich gefasst. Mehr dazu hier



Unsere Fragen in diesem Zusammenhang waren:


  • Für wen wird gebaut? Wird der Baugrund so teuer verkauft, dass statt der Gemeinde ein privater Investor baut, der mit dem Vorhaben Geld verdienen muss, stellt sich die Frage: Können vor diesem Hintergrund am Ende nur vermögende Menschen in Norderlück wohnen? Oder sind auch die Personengruppen angesprochen, die im Amtsentwicklungsplan benannt werden?
  • Wie kann Langballig seiner in der Landesplanung zugewiesenen Versorgungsfunktion gerecht werden? Die Gemeindevertreter weisen in ihrer Begründung zum Bürgerentschied über den Aufstellungsbeschluss ja mit Recht auf die "überörtliche Versorgungsfunktion" hin. "Wesentliches Merkmal Zentraler Orte ist ihre überörtliche Versorgungsfunktion. Das heißt, diese Orte versorgen nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern auch Einwohnerinnen und Einwohner umliegender Gemeinden", wird auf der Internetseite des Landes dazu erklärt.  Dabei stehen Güter und Dienstleistungen im Vordergrund. Wenn in Norderlück nun eine reine Wohnbebauung entsteht, wird es aus unserer Sicht schon schwierig genug sein, die eigene stark angewachsene Bevölkerung zu versorgen. Wir kennen aktuell keine Pläne, um neue Versorger, Dienstleister, Geschäfte anzusiedeln. Wo auch? Hat es Einfluss auf die Schlüsselzuweisung im kommunalen Finanzausgleich, wenn Langballig seiner zugewiesenen Versorgungfunktion nicht mehr nachkommt?
  • Wie ist es mit der Energieversorgung?
  • Wird die Straßenführung den anwachsenden Verkehr verkraften?
  • Mit einem rasanten Einwohnerwachstum, wird auch die Verwaltung wachsen müssen: Wo? (Aus unserer Sicht brauchen wir zudem schon jetzt zur fraglos guten Verwaltungsarbeit in Langballig zusätzliche eigene stadtplanerische und bautechnische Expertise. Bisher sind wir auf externe Dienstleister angewiesen.)
  • Und was ist eigentlich mit den Vorgaben aus dem Amtsentwicklungsplan für Langballig (hier zum Download),  die ohne dorfeigene Flächen kaum zu erfüllen sein dürften? Der Strategie- und Maßnahmenplan ist im Dokument ab Seite 126 zusammengefasst.


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Im November 2021 steht fest:

Der Bürgerentscheid kommt:  Flensburger Tageblatt vom 23.November 2021

von Wilhelm van de Loo

Das geplante und sehr kontrovers diskutierte große Neubaugebiet „Norderlück“ in Langballig steht auf der Kippe. Im Anschluss an die Veranstaltung zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit am 1. September hatte Einwohner Nikolaus Asmussen eine Liste mit 170 Unterschriften gegen das Vorhaben an Bürgermeister Kurt Brodersen übergeben und zwei Wochen später ein Bürgerbegehren eingereicht. Dessen Ziel ist die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses. Am 6. Oktober stellte die Kommunalaufsicht des Kreises die Zulässigkeit fest. Bei der Herbstsitzung der Gemeindevertretung ging es nun um die Festlegung des weiteren Verfahrens.

Die unterschiedlichen Auffassungen zu „Norderlück“ wurden gleich zu Beginn der Sitzung bei der 60-minütigen Fragestunde mit den 38 anwesenden Einwohnern deutlich. Klage gab es über zu geringe Mitwirkungsoptionen der Bürger bei dem Vorhaben. Eingeräumt wurde allerdings auch, vorhandene Möglichkeiten nicht oder nicht rechtzeitig genutzt zu haben. Die Leitende Verwaltungsbeamtin Yvonne Spring-Renken erläuterte den Verfahrensablauf und wies darauf hin, dass der Bürgerentscheid nur auf zwei Wegen abgewendet werden könne. Entweder schlösse sich die Gemeindevertretung ihm an oder aber es käme zu einem Kompromiss, der zur Rücknahme des Begehrens führe. Ansonsten gebe es nur „Ja“ oder „Nein“.


Dann teilte sie mit, dass der Investor bei dem verabschiedeten frühzeitigen Planentwurf bleibe und keinem Kompromiss zustimme. Diese Haltung wurde aus der Zuhörerschaft als „Erpressung“ bezeichnet – ein Vorwurf, den der anwesende Investor Lars Koch entschieden zurückwies. „Das ist an den Haaren herbeigezogen!“ Er habe nach Ablehnung eines ersten Entwurfs einen mit der Gemeindevertretung abgestimmten geänderten zweiten vorgelegt, der dann angenommen wurde. Alternativvorschläge seien nicht eingebracht worden. Weil vor diesem Hintergrund eine Einigung nicht möglich war, kommt es nun zum Bürgerentscheid. Am Sonntag, 6. Februar 2022, können alle Bürger der Gemeinde Langballig über das Neubaugebiet abstimmen.

Platz für 600 Neubürger

Als Vertretungsberechtigter des Bürgerbegehrens machte Nikolaus Asmussen seine Sicht der Dinge klar: „Der frühzeitige Bebauungsplan-Entwurf ist viel zu massiv und die Infrastruktur unseres Dorfes dem nicht gewachsen.“ Er bezeichnete 600 Neubürger in kurzer Zeit als großes Problem bei der Integration. Zum Vergleich: Derzeit hat die Gemeinde Langballig rund 1600 Einwohner. Zudem befürchtet er, dass viele Großstädter Zweitwohnungen kauften, die – im Winter ungenutzt – eine gesunde Weiterentwicklung des Dorfes behinderten. Seine Ausführungen erhielten viel Beifall.


Den Vorwurf aus dem Kreis der Zuhörer, die Gemeindevertretung habe die Folgen etwa für Schule und Kindergärten nicht bedacht, wies Gemeindevertreter Carsten Niemeyer zurück. Den Standpunkt der Gemeindevertretung legte Bürgermeister Brodersen dar. Er hatte im Vorfeld mit der Verwaltung einen Entwurf erarbeitet. Dieser war nach Beratung in den Fraktionen geändert worden und stand nun zur Verabschiedung an. Verwiesen wird darin auf die „ergänzende überörtliche Funktion“ von Langballig und jahrzehntelange Bemühungen, das Gebiet „in attraktiver Zentrumslage“ für wohnbauliche Zwecke zu nutzen. Zwar müssten zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden, die Grundschule aber biete ausreichend Platz. Die örtliche Nahversorgung sei ebenso zu erhalten wie das örtliche Erscheinungsbild.


Sollte der Bürgerentscheid erfolgreich sein, dürfen innerhalb der folgenden zwei Jahre keine weiteren Planungen zum Neubaugebiet „Norderlück“ verfolgt werden.



Im Oktober 2021 rücken Sachthemen in den Vordergrund:

Wie geht es weiter mit der Dorfentwicklung?


Die Entwicklung des Baugebietes Norderlück durch die Glücksburger Impeko Gmbh & Co.KG (Geschäftsführer dort Lars Koch) ist umstritten: Viele Bürger befürchten, dass Langballig ein absehbar schnelles, starkes Wachstum um fast ein Drittel der bestehenden Dorfbevölkerung kaum verkraften kann. Es fehle an der öffentlichen und der sozialen Infrastruktur dafür. Mit großen Wohnblöcken direkt am Straßenrand werde das Dorfbild verunstaltet. Zudem zeichne sich ab, dass die Grundstückspreise kaum von jungen Familien aufgebracht werden können und Umweltgesichtspunkte in der Planung bisher vernachlässigt werden.


Der Erfolg eines Bürgerbegehrens, dass der ehemalige CDU-Gemeindevertreter Nikolaus Asmussen initiiert , zeichnet sich ab. Im Februar wird mit einer Abstimmung über den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gerechnet, den die Gemeindevertretung einstimmig gefasst hat. Die leitende Verwaltungsbeamtin Yvonne Spring-Renken findet in der Gemeindevertretung am 30. September für diesen Vorgang deutliche Worte: "Ein erfolgreiches Bürgerbegehren entzieht der Gemeindevertretung das Vertrauen, an diese Stelle im Sinne der Bürger zu handeln."


Mit Rundschreiben und Leserbriefen machen die Beteiligten ihre Standpunkte klar 

(Es gab auch Leserzuschriften aus Glücksburg und Westerholz, die an dieser Stelle aber aufgrund der fehlenden direkten Beteiligung nicht zitiert werden):


Leserbrief Nikolaus Asmussen, FT 7.Oktober 2021

Impeko-Schreiben 2. September 2021

Impeko-Schreiben vom 10. September 2021



Auch bei uns im Ortsverein wird das Thema diskutiert. Oft gehen die Meinungen auseinander, dennoch finden wir einen gemeinsamen Nenner, den wir auch auf der Interneseite des Kreisverbandes SPD Schleswig-Flensburg veröffentlichen:


Die SPD Langballig steht hinter den Vorgaben, die die Gemeinde sich im aktuellen Amtsentwicklungsplan selbst gegeben hat:


  • Dorfcharakter erhalten und Ortskern stärken
  • zugleich Entwicklung und Wachstum ermöglichen
  • das Dorf lebendig und für Familien attraktiv erhalten
  • Siedlungspolitik gemeinsam gestalten
  • vielfältige Wohnformen bieten, mit bezahlbaren Angeboten für Menschen aller Generationen



Als Vertreter einer sozialen, am Gemeinwohl orientierten Politik wollen wir versuchen, möglichst direkt mit den Langballigerinnen und Langballigern ins Gespräch zu kommen und möglichst vielen jungen Leuten zuzuhören, denn insbesondere für Sie soll das Dorf zukunftsfähig und lebendig bleiben. 



....was sonst noch im Oktober geschah:

Die neue Kläranlage für Langballig und Westerholz wurde eingeweiht (23.20.2021)



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Gemeindevertretersitzung am 30. September 2021

Posten werden neu besetzt


Sichtbare Folgen hat unsere Lösung vom SSW im Oktober: Verschiedene Posten in Gemeindevertretung und Ausschüssen müssen neu besetzt werden. So wird Ramona Wischhöfer nun stellvertretende Bürgermeisterin in Langballig und Thorsten Sprenger übernimmt den Vorsitz im Finanzausschuss.

Am 9. Oktober 2021 schreibt Wilhelm van de Loo dazu für das Flensburger Tageblatt.


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vor der Gemeindevertretersitzung am 30. September 2021

Wir beenden die Fraktionsarbeit mit dem SSW

 

Drei Jahre hatten SSW und SPD eine Fraktion im Gemeinderat Langballig gebildet. Dann trat Kerstin Hansen aus der SPD aus. Sven-Ole Nissen vom SSW verließ die Fraktion. Kurzfristig wurde eine neue SSW-SPD-Fraktion gebildet. Dann wechselte der Vorstand in unserem Ortsverein und nach einstimmiger Vorstandsempfehlung, erklärte Gemeindevertreter Christian Schümann: „Wir haben uns nach intensiver Diskussion für eine eigene soziale und am Gemeinwohl orientierte ‚pure‘ SPD-Arbeit entschieden, nicht gegen die Kollegen der SSW-Fraktion.“

 

Der Ortsverein bedankt sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren.

 

Nach unserer Neuausrichtung steht für uns nun im Vordergrund, dass wir uns auf die eigene Arbeit in Langballig konzentrieren. Die Herausforderungen sind groß. Der Aufruf zum Bürgerbegehren im Zusammenhang mit dem Baugebiet Norderlück macht die aktuelle Problematik der Dorfentwicklung sichtbar: Wir brauchen vielfältigen Wohnraum, auch Raum für Angebote der Gemeinde selbst. So sucht zum Beispiel der Seniorenbeirat nach Räumlichkeiten, ebenso das Familienzentrum. Es gibt auch Dienstleister, die sich ansiedeln möchten. Energieversorgung und soziale Infrastruktur sind zu bedenken, ebenso die Verkehrsführung, die zwischen Langballigau und Nordstraße allen Beteiligten gerecht werden sollte.


Und das sind nur einige Themen. Der Amtsentwicklungsplan mahnt es auf vielen Gebieten an: Wenn wir gut in die Zukunft gehen wollen, müssen wir jetzt vorausschauend und planvoll handeln – alle gemeinsam auch unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger außerhalb der politischen Gremien. Ansonsten werden wir zuschauen, wie fremde Investoren Langballig zur Gewinnmaximierung nutzen.


Das Flensburger Tageblatt schreibt dazu am 4. Oktober 2021 "SPD richtet sich neu aus"

Flensborg Avis berichtet am 5. Oktober 2021"SPD macht sich stark und selbstständig"


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